Ausstellungsräume mit Tageslichteinfall in Museen und Galerien

Museen und Galerien sind das beste Beispiel dafür, welchen enormen Impakt Tageslicht auf Gebäude und deren Nutzer hat. Tageslicht kann entweder positiv oder negativ einwirken.

Einfallendes Sonnenlicht macht einen Raum attraktiver und angenehmer für dessen Besucher, Kunstwerke strahlen in ihren Farben – werden sprichwörtlich im richtigen Licht dargestellt und HKL-Kosten können drastisch gesenkt werden. Jedoch muss die Möglichkeit gegeben sein, das einfallende Tageslicht zu dosieren um die ausgestellten Kunstwerke zu schützen.

Die Berechnung der Strahlenbelastung durch Sonneneinstrahlung ist eine genaue Wissenschaft und wird mittels unzähliger Faktoren durchgeführt. U.a. der Materialkomposition und Rückstrahlung der Galerieoberflächen (Böden, Wände,….), der Lebenserwartung der Kunstwerke, der durchschnittlichen Ausstellungszeit einer Exposition und der Materialprüfung einzelner Kunstwerkkomponenten.

Wo direktes Licht durch Verglasung tritt, muss die Gebäudemodellierung die Veränderung von Perspektive, Ort und Jahreszeit miteinbeziehen. So ist beispielsweise bei Dauerausstellungen die maximal zulässige „Belastung“ 15.000 Luxstunden mit einer Beleuchtungsstärke von 50 Lux für hochempfindliche Materialien.

Wie können wir es also schaffen, Licht ins Gebäude zu bringen ohne den Hauptdarsteller dabei zu beschädigen? Wir von Guthrie Douglas haben unlängst Beschattungssysteme entwickelt für zwei innovative Projekte die als Antwort auf diese Frage fungieren.

Guthrie Douglas
Guthrie Douglas
  1. Lichtverteilung im Broad Museum, Los Angeles

Diller Scofidio + Renfro’s verschleierte Gewölbekonstruktion führt zu wunderschönen und außergewöhnlichen Lichteffekten. Der Besucher hat eher das Gefühl durch Rindenmulch zu tauchen als ein Gebäude zu passieren. Die oberste Galerie wird von 350 Oberlichtern in Sonderform erleuchtet. Arup’s Lichtdesigner optimierten vorab mit Hilfe von Gebäudemodellierung und -simulation den Einfall und die indirekte Verteilung natürlichen Sonnenlichts im Raum. Die Stärke der Beleuchtung kann zwischen 100% Lichteinfall bis hin zu 100% Vollverdunkelung mit 1 Guthrie Douglas TESS™660 Gegenzuganlage pro Oberlicht reguliert werden.

Das Endergebnis ist zauberhaft und technisch präzise zugleich. Zahlreiche renommierte Auszeichnungen können dies belegen. Z.B. “AIA Daylight Project of the Year”, “Best Interior Lighting Scheme” und “Engineering News Project of the Year”. Das Broad Museum ist außerdem eines der wenigen Museen weltweit, die einen LEED Gold Status erzielt haben.

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Latvian Museum
Guthrie Douglas
Guthrie Douglas
  1. Schichten Aus Licht Im Nationalen Kunstmuseum, Lettland

In historischen Gebäuden erfordert die Kontrolle des Einfalls von Tageslicht Einfallsreichtum und den Einsatz von Kreativität um mit gegebenen Fenstern und Strukturen eine Lösung zu finden. Die Architekten Processoffice und Andrius Skiezgelas gewannen einen international ausgeschriebenen Design Wettbewerb dieses lettische Kulturerbe zu renovieren. Dabei waren ein offener Raum und natürliches Tageslicht entscheidende zu berücksichtigende Faktoren.

Natürliches Sonnenlicht durchflutet die oberste Galerie- ein flexibler Ausstellungsraum mit geneigtem Glasdach. Wir von Guthrie Douglas kooperierten hier zusammen mit den lettischen Licht- und Raumausstattungsspezialisten Multisell Sistemas, um eine Beschattunglösung zu finden, die den Kuratoren die Möglichkeit gibt, zwischen vier verschiedenen Stufen von gefiltertem Licht zu wählen; Vollverdunkelung inbegriffen. Mit dem Einsatz der speziellen TESS™ Federkomponententechnologie konnten wir mehrere Stoffschichten in der Raumdecke und im Fußboden versenken. Die Tücher fahren heute so aus und ein (komplett oder teils), wie es die gewünschte Lichtintensität verlangt. Diese kann sich jeden Tag aufs Neue ändern, um gerade die Menge an Licht einfallen zu lassen, die die Kunstwerke voll zur Geltung bringt und sie nach Museumsschließung angemessen schützt.

Das Projekt wurde 2016 mit dem „Latvian Architecture Grand Prix Award“ ausgezeichnet.

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